80 Jahre HIKO – Tradition trifft auf Innovation

Eine Familien-Firmengeschichte erzählt von Gisela Hinterkopf

„Mit Steinzeugdosen fing alles an,“ erklärt Gisela Hinterkopf, deren Schwiegervater 1936 die Firma HIKO gegründet hat. Diese Behälter mit einem Liter Inhalt waren 1936 in fast jedem Haushalt zu finden, heute bedarf es einer Erklärung. „Es gab ja zu der Zeit keine Möglichkeit, Lebensmittel einzufrieren, Gefriertruhen gab es noch nicht. Also war Einmachen und „Eindünsten“ die einzige Möglichkeit, Obst, Gemüse, Fleisch und andere Nahrungsmittel haltbar zu machen,“ erklärt Gisela Hinterkopf. Ihr Schwiegervater Georg Hinterkopf wagte zu dieser Zeit den Sprung in die Selbstständigkeit, 1936: in Zeiten, in denen die Zukunft für alle ungewiss war. „Mit dem Fahrrad bin ich hausieren gegangen,“ hört Gisela Hinterkopf ihren Schwiegervater heute noch sagen. Ein kleiner Laden in der Gallwitz-Kaserne in Ulm wurde eröffnet, in denen anfänglich ausschließlich Steinzeugdosen verkauft wurden. Später kamen zum Sortiment auch Blechdosen für die Hausschlachtung, Einmachgläser und -gummis, sowie dann auch Gefrierbeutel dazu.

Die Bedürfnisse der Landwirte erkannt – der erste HIKO Tränkeeimer wurde entwickelt

Qualitätsprodukte waren auch in den Nachkriegszeit bei den deutschen Landwirten gefragt. Und so entwickelte Georg Hinterkopf den ersten Tränkeeimer – ein qualitativ hochwertiges Produkt, auf das sich die Landwirte verlassen konnten. Langlebigkeit und einfache Handhabung standen im Vordergrund. Deshalb war bereits in den Anfangsjahren der original HIKO Tränkeeimer bei den Landwirten überaus beliebt. Das Sortiment im „Tante Emma-Laden“ in Ulm vergrößerte sich stetig. Neben Tränkeeimern hielten immer mehr Landwirtschaftsartikel Einzug: Abdeckfolie für Silos, Besen, Schaufeln, Spaten, Gartensäcke, Körbe, Eimer, Hacken – die Auswahl für Bauern wurde immer größer und HIKO etablierte sich auf dem Markt. Aus dem kleinen Laden entwickelte sich ein Großhandel mit reichhaltigem Angebot. Auch die Räumlichkeiten in der Gallwitz-Kaserne wurden zu eng und 1966 entstand ein neues, größeres Lager in Böfingen.

Sohn Adolf Hinterkopf entwickelte weltweit einzigartige Steigrohrvorrichtung

1971 übernahm Sohn Adolf Hinterkopf die Firma. Er erkannte bereits in den 70er Jahren, dass die Ställe der Landwirte immer größer wurden und der Bedarf nach einer einfachen Möglichkeit, möglichst viele Kälber gleichzeitig zu versorgen, vorhanden war. Adolf Hinterkopf entwickelte in einem aufwändigen Verfahren die original HIKO Steigrohrvorrichtung. Schnell und einfach montiert, vielseitig einsetzbar und das praktische Baukastensystem sind damals wie heute die unschlagbaren Vorteile der Steigrohrvorrichtungen für Kälber- und Lämmerställe. „Mein Mann hat damals beinahe Tag und Nacht gearbeitet und sein ganzes Herzblut in die Entwicklung gesteckt,“ so Gisela Hinterkopf.

Noch mehr Neues mit Sohn Martin Hinterkopf

Nach dem Tod Adolf Hinterkopfs 2014 übernahm Sohn Martin das Geschäft. Und den Entwicklergeist hat Martin Hinterkopf, der HIKO jetzt in der dritten Generation führt, bereits in die Wiege gelegt bekommen. Ihm zuzuschreiben ist beispielsweise ein völlig neuartiger und einzigartiger Ziegenlämmer-Sauger, der eine deutlich längere Spitze hat. Aus zahlreichen Tests in der Praxis hat sich ergeben, dass nachweislich durch die innovative Form die Jungtiere schneller verstehen, was sie zu tun haben – nämlich saugen. Das lästige Anlernen über mehrere Tage hinweg entfällt für die Landwirte. Eine weitere Neuheit ist der transparente Tränkeeimer für Kälber und Lämmer. In Zukunft genügt ein Blick in den Kälber-/Lämmerstall und der Landwirt weiß, wer wie viel getrunken hat. Vorbei sind damit Zeiten, in denen der Landwirt in jeden Eimer einzeln schauen muss, um sich ein Bild über den Trinkfortschritt zu machen – eine einfache, aber äußerst zweckmäßige Methode und eine enorme Zeitersparnis für den Bauern. „Ich kann nur staunen und bin beinahe sprachlos mit welcher Energie und Entwicklergeist mein Sohn ans Werk geht! Seit Martin die Firma HIKO vor knapp zwei Jahren übernommen hat, hat sich schon so viel getan,“ erklärt Gisela Hinterkopf. „Vor allem im Jubiläumsjahr 2016 – 80 Jahre HIKO – sind einige neue Produkte auf dem Markt. Ich habe aber noch so viele Ideen, die ich in den nächsten Jahren umsetzen möchte,“ verrät der Geschäftsführer Martin Hinterkopf.

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